Was feiern wir eigentlich an Pfingsten?

 

Was feiern wir an Pfingsten eigentlich?

Wie eine Katastrophe muss der Tod Jesu sich für die Freunde angefühlt haben. Sie sind entmutigt.  Das war nicht leicht zu verstehen.

Wie sollten sie damit umgehen? Das Kreuz ist zunächst ein Zeichen des Scheiterns.

 

Als Jesus ging sagte er unverständliche Worte wie:

”Ich schicke euch einen Tröster. Wenn ich fortgehe, dann kommt der Tröster. Der wird bei euch sein.” Man nennt ihn den Parakleten.

Was tröstet denn? Man kann sich trösten, getröstet werden – oder sich vertrösten. Ist ein Stück Schockolade, in Freude genossen  – ein schwacher Trost? Eine heiße Badewanne – trostvoll, ja, – aber verströstet sie nicht nur, wenn in meinem sonstigen Leben alles beim Alten bleibt?

Einen Trost, der auf Grund geht

Im Glauben an einen lebendigen Gott, der sich in Jesus Christus gezeigt hat, erfahre ich einen Trost, der tiefer ist als alles andere. Der ganz auf den Grund geht. Einen Trost, der mich als ganzen Menschen meint, der hineingeht in meine Angst, in meine Unzulänglichkeit, in meine Abgründe, der ich umfasst, umfängt, der mir Halt gibt.

 

Und an Pfingsten geht es darum, dass wir das feiern!

Es ist das Fest der Erfüllung, der Sinne, des sich Berauschens an dieser Freude! Es geht darum, diese Freude, die Kraft Gottes zu spüren, sie zuzulassen, sie zu erleben mit allen Sinnen. In ihr zu schwelgen, es ihr zu überlassen, Besitz von mir zu nehmen.

So wie das gewaltige Brausen, der Sturm der Ergriffenheit, das ekstatische Feiern der Liebe, die man in gemeinsamen Momenten spürt. Wie kann man sich das vorstellen? Wie auf einer Party, alle tanzen, bewegen sich, lachen, springen, jauchzen. Sind froh!

Das ist Gottes Geist, der in uns Menschen wirkt. Und das kann überall sein und nicht nur bei den Menschen, die vorher beten.

Diese Freude lässt sich nicht auf den sogenannten religiösen Bereich begrenzen, sie ist da, wo Menschen sie spüren. Ich kann als gläubiger Mensch diese Kraft Gottes der Liebe inmitten eines profanen Ereignisses spüren.

Und ich weiß dann allerdings, dass es nicht die Kraft der Schokolade oder der tönenden Lautsprecher ist, die da wirkt, sondern dass es Gottes feurige Kraft ist, dich mich trägt, tröstet, begleitet in Zeiten der Traurigkeit und Angst. Das ist ein Unterschied.

 

Diese Kraft will uns in die Wahrheit leiten, heißt es. Was auch immer Wahrheit ist, und was sie bedeutet. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir diesen Trost, von dem Jesus gesprochen hat, auch tatsächlich spüren. Sonst sind nämlich auch Worte in der Predigt, in der Kirche nur Vertröstung. Ich kann mir Trost nicht immer nur vorstellen. Ich muss ihn auch tatsächlich erleben. Ich kann nicht an schönen Psalmen hängen und den Worten Jesu nachgehen, wenn ich sie nicht irgendwann mal wirklich erlebe. Es muss solche Zeiten im Leben geben: gute Zeiten, Zeiten voller Trost.

Jesus sagt: ”Euer Herz sei voller Freude! Und diese Freude kann euch niemand nehmen.” Er spricht von der Freude durch eine lebendige Beziehung im Glauben an Gott. Aber das ist keine rein fromme, religiöse Übung im Geist, sondern darf mit genommen werden in alle Bereiche des Lebens!

  • So kann aus bloßen Inliner fahren – eine Freude der Hingabe an den Genuss der Bewegung werden,
  • Das Genießen von Schokolade, von Wein, von körperlicher Zärtlichkeit, alles kann zu einer religiösen Erfahrung von Hingabe und Freude im Bewusstein werden, dass das Gottes Kraft, Gottes Geschenk, Gottes Wille ist.